Denkmale

Denkmale






Die Konzertkirche

Das Kirchlein am Welsetal ist eine der kleinsten Dorfkirchen Brandenburgs. Es liegt in dem Walddorf Glambeck, einem stillen Winkel am Rande der Schorfheide. Die erste urkundliche Erwähnung der Dorfkirche zu Glambeck stammt aus dem Jahre 1543. Wie das Dorf (Ersterwähnung 1375) hat auch die Kirche eine wechselvolle Geschichte. Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) zerstörte auch das Gotteshaus. 1708 wurde das Nachfolgekirchlein geweiht. 1979 bis 1998 war die Kirche baupolizeilich gesperrt, später von der Kirchenverwaltung aufgegeben. Es gab sie fast nicht mehr - die kleine "Arme-Leute-Kirche" mitten im Sonderjagdgebiet der Staatssicherheit.



Nach der Wende gab die Kirchenverwaltung das Kirchlein Am Welsetal, wie die Dorfkirche zu Glambeck heute liebevoll genannt wird, auf. 1998/99 rettete der Förderverein Denkmale Glambeck e.V., bestehend aus Nichtchristen und Christen, mit Menschen aus Ost und aus West, die kleine Fachwerkkirche - Gedächtnis und Gewissen einer Kulturlandschaft. Am 2. Januar 2000 weihte Bischof Wolfgang Huber das denkmalgerecht restaurierte Kirchlein Am Welsetal. Darauf folgten die nächsten Schritte, die Glambeck zu dem machten, was es heute ist: Ein Ort der Kultur inmitten ursprünglicher Natur.



Sowohl die Kirche als auch ihr Pratonat sind geschichtlich mit zwei berühmten Persönlichkeiten verbunden. 1798 fand in dem Kirchlein eine geheimnisvolle Taufe statt, die des Neugeborenen Franz Ernst Neumann, Begründer der theoretischen Physik (1798-1895). Friedrich Wilhelm Graf von Redern, Komponist und Generalintendant der Königlichen Schauspiele Preußens (1802-1883), hatte mehr als zwanzig Jahre das Kirchenpatronat inne.








Die Kirchenglocke

Die Glambecker Kirche bewahrt ein besonderes Kleinod. Die Glocke von 1772 stammt aus der Gießerei Fuchs, Berlin. Sie ist die einzig erhaltene dieser Glockengießerei und in der Liste der künstlerisch wertvollen Glocken Deutschlands  verzeichnet.



Ursprünglich waren es zwei Glocken, die im Glockenstuhl untergebracht waren. Die kleinere ist im 1. Weltkrieg eingeschmolzen worden. Die größere entging diesem Schicksal, weil sie in die zuvor erwähnte Liste aufgenommen wurde.








Das Schloss

Zwischen 1791 und 1793 ließ der damalige Gutsherr von Ramin ein repräsentatives Herrenhaus, anstelle des alten einfachen festen Hauses, errichten. Der Architekt des neuen Gutshauses ist unbekannt. Wahrscheinlich war es ein einheimischer Landbaumeister der Uckermark. Die adligen Gutsbesitzer in dieser Region waren meist nicht so reich, dass sie sich renommierte Architekten leisten konnten.



Vom Herrenhaus überblickte man auf der einen Seite den Wirtschaftshof mit Ställen, Scheunen und Tagelöhnerhäusern. Auf der anderen Seite erreichte die Gutsherrschaft über eine Freitreppe einen Park mit besonderen Gehölzen und einer Badestelle.



Das allgemein „Schloss“ genannte Gebäude existierte bis 1982. Bis 1978 stand es unter Denkmalschutz. Als dieser vom zuständigen Rat des Kreises Eberswalde aufgehoben wurde, wurden Schloss und der danebenstehende Speicher abgerissen.








Der Eiskeller

Im Park wurde vermutlich Mitte des 19. Jh. ein Eiskeller errichtet und vom Denkmalverein in den Jahren 2001 und 2002 saniert. Er ist fast 8 m tief und 4,5 m breit. Mit einem Erdhügel verkleidet, fügt er sich gut in die Parklandschaft des „Schlosses“ ein. Bis ins 20. Jh. wurden im Winter Eisblöcke aus dem gefrorenen See geschnitten, mit Rutschen in den Eiskeller eingebracht und gestapelt. Für die Gutswirtschaft und die Jagd stand so das ganze Jahr über Eis zur Kühlung zur Verfügung.



Der Eiskeller ist heute Winterquartier für Fledermäuse und über den Rundweg im Schlosspark gut zu erreichen. Bei der Zählung im Jahr 2002 wurden 99 Exemplare der Arten Braunes Langohr, Mausohr und Fransenfledermaus.







Der Taubenturm

Zum „Schloss“ gehört auch der Taubenturm. 1862 erwarb Friedrich Wilhelm von Redern das Gut Glambeck. In der Mitte des Gutshofes ließ er den Taubenturm errichten. Der exponierte Standort und die auffällige Gestaltung des Baudenkmals verdeutlichen noch heute, dass bei seinem Bau auch der Wunsch nach einem repräsentativen architektonischen Blickfang auf dem Gutshof eine Rolle spielte. 



Der Turm beherbergt heute ein kleines Museum, dass mit seiner Dauerausstellung an seinen berühmten Erbauer erinnert. 


Share by: